Beim Spaziergang durch den Park des Rechsteiner Anwesens wird man von einem geheimnisvollen Weg überrascht, der zum Eingang eines ungewöhnlichen Bauwerks führt. Er ähnelt einem Geheimgang, einem Versteck.
Es handelt sich um das Eishaus, einen Raum, in dem früher im Winter Eis gelagert wurde, um es in den anderen Jahreszeiten zur Verfügung zu haben.
Es war also um ein Dienstgebäude, wie man es oft in adeligen Landhäusern findet. Eine Art Kühlschrank zur Aufbewahrung von Lebensmitteln. Fast immer befand sich das Eishaus im Inneren eines künstlichen Hügels, in einer vor der Sonne geschützten Lage.
Während des Ersten Weltkriegs wurde das Eishaus der Villa Rechsteiner als Bunker genutzt – ein Identitäts- und Funktionswechsel, der vielen unterirdischen Räumen gemein war, die aufgrund des Konflikts und der kriegsbedingten Anforderungen zu Kommandozentralen, Verstecken und Waffenverteilungsstellen wurden.
Das Eishaus der Villa hat in den letzten Jahren dank neuer Projekte großen Wert wiedererlagt. So wurde es, und wird weiterhin, als Ort für zeitgenössische Kunstinstallationen und als stimmungsvolle Kulisse für die Verkostung lokaler Köstlichkeiten gesehen.